OVE
Lyrische Finesse zwischen Taumeln, Liebe, Fernweh und Zweckoptimismus
Die neue Platte von OVE ist zwar im deutlich kühleren Nordfriesland entstanden, sie heißt aber trotzdem „Abruzzo“. Oder gerade deswegen. Denn genau so klingt sie: Warm, mittelmeerig, aperol-spritzig. Und die gute Idee ist und bleibt schließlich der Antrieb und wie der Spaß am Schiefgehen eine ständige Variable in der großen Wahrhaftigkeit dieser Band, mit der wir schon glücklich mit einem Becher Wein am Elbkanal gesessen haben, gemeinsam am Spielautomaten standen und die Blicke nachdenklich auf die Köhlbrandbrücke haben wandern lassen. Machen wir also den Reinfall zur Tugend und das Weitermachen zum Erfolg. „Abruzzo“ erzählt davon in zehn Geschichten, denen man dank Ove Thomsens gewohnt lyrischer Finesse zwischen Taumeln, Liebe, Fernweh und Zweckoptimismus andächtig lauscht, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Weil sie ernst und tragikomisch und herzerfüllend zugleich sind. Weil sie die allzu menschliche Fehlbarkeit mit einer in den Himmel gereckten Faust kontern.
