Jan Brandt
Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt
Jan Brandts neues Buch kreist um zwei Dinge, die ohne einander nicht zu denken sind: Stadt und Land, Utopie und Heimat. Zwei Seiten einer Medaille, die unser Leben und Fühlen maßgeblich bestimmen. In »Ein Haus auf dem Land« (DuMont) nimmt er uns mit in sein ostfriesisches Heimatdorf Ihrhove, in dem das Haus seines Urgroßvaters vor dem Abriss steht. Der Eigentümer, ein Bauunternehmer, sieht keinen Grund, das Alte zu erhalten, wo sich durch etwas Neues der Profit um ein Vielfaches steigern lässt. Jan Brandt droht der Verlust der Heimat und er nimmt den Kampf auf, um den Gulfhof, das Symbol seiner Herkunft, zu retten.
In Berlin, wohin sich Brandt Ende der Neunziger vor der Provinz geflüchtet hatte, droht ihm zeitgleich der Rauswurf aus der Mietwohnung. Grund: Anmeldung von Eigenbedarf. Der Autor bekommt zu spüren, dass sich Berlin, die einstige antikapitalistische Utopie, in eine Schlangengrube verwandelt hat, in der die Mieter nahezu alles für eine bezahlbare Wohnung tun würden – und müssen.
