Nora Ikstena (LV)
Muttermilch
Die lettische Autorin Nora Ikstena stellt ihren rechtzeitig zum NORDEN Festival auf Deutsch erscheinenden Roman »Muttermilch« (»Mātes piens«) vor. Der Bestseller hat in Lettland für Furore gesorgt und ist im vergangenen Jahr auch auf Englisch erschienen (»Soviet Milk«).
Erzählt wird die Geschichte zweier namenloser Frauen – Mutter und Tochter – die eng mit der bitteren Geschichte Lettlands im 20. Jahrhundert, vom Zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Berliner Mauer, verknüpft ist. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lettland, das 1917 erst seine Unabhängigkeit erklärt hatte, von der Sowjetunion okkupiert. Der Mutter, einer Ärztin und Fruchtbarkeitsspezialistin, ist das sowjetische System verhasst. Ihre Tochter, 1969 geboren, versteht die verbitterte Mutter nicht. Die fortschreitende berufliche und soziale Isolation der Mutter beeinträchtigt auch die Beziehung zu ihrer Tochter dramatisch.
Nora Ikstena, bedeutendste und international am stärksten wahrgenommene Gegenwartsautorin Lettlands, stellt gemeinsam mit dem deutschen Verleger Jörg Becken (Klak Verlag) ihren Roman vor.
Ikstena, geboren 1969 in Riga, zog nach ihrem Studium in Lettland nach New York. Als sie ins Baltikum zurückkehrte, war sie am Aufbau des Lettischen Literaturzentrums beteiligt. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1998. Seither sind über zwanzig Bücher von ihr erschienen. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten.