FERIDUN ZAIMOGLU
Bewältigung
Der funkelnagelneue Roman des Kieler Schriftstellers Feridun Zaimoglu erzählt die Chronik eines Selbstverlustes und was passiert, wenn die Recherche für ein Buch in Obsession umkippt. Ein virtuoser Künstlerroman über einen Autor, der sich vornimmt, Adolf Hitler zum Protagonisten seines neuen Buches zu machen.
Die Recherchereise des Autors an »Schauplätze« Hitlers führt ihn immer tiefer hinein in die Gedankenwelt seines Protagonisten. Die Bayreuther Festspiele, München, Obersalzberg: ein surrealer Fiebertraum. Doch es ist auch eine Reise zurück in der Zeit, in seine Jugend in der Stadt Dachau Mitte der 1980er, wo er zur Schule ging, nicht weit von der Stelle, wo die Nationalsozialisten 1933 das erste Konzentrationslager errichteten. In Kiel, an seiner Schreibmaschine, versucht er, seine Figur literarisch zu entfesseln und zugleich zu bannen. Und verliert Schritt für Schritt die Kontrolle über sein Projekt und mehr und mehr auch sich selbst.
Feridun Zaimoglu liest aus seinem neuen Roman Bewältigung (Kiepenheuer & Witsch).
Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel und schreibt für Die Welt, die Frankfurter Rundschau, Die Zeit und die FAZ. 2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und 2005 den Adelbert- von-Chamisso-Preis. Im Jahr 2005 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Zahlreiche weitere Preise folgten, u. a. der Grimmelshausen-Preis (2007), der Corine-Preis (2008), der Jakob-Wassermann-Literaturpreis (2010) sowie der Preis der Literaturhäuser (2012). 2016 erhielt er den Berliner Literaturpreis sowie die Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein. Nach Leyla, Liebesbrand, Siebentürmeviertel und Evangelio erschien zuletzt sein Roman Die Geschichte der Frau (nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019).